Bei den Kommunalwahlen 2019 betrug die Wahlbeteiligung im Saalekreis rund 56 Prozent. 44 Prozent aller Wahlberechtigten machten also von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch. Dafür hatten sie vermutlich unterschiedliche Gründe. Folgende hört man in Gesprächen aber immer wieder: „Wen soll man denn wählen? Das bringt doch nichts. Die machen doch sowieso was sie wollen.“
Doch jeder Bürger, der mit der aktuellen Politik der regierenden Parteien unzufrieden ist und deshalb nicht wählen geht, sollte sich bewusst sein, dass er gerade dadurch diese Parteien auch noch unterstützt.
Wieso ist das so?
In Deutschland zählen beim Wahlergebnis immer nur die abgegeben gültigen Stimmen. Nicht abgegebene und ungültige Stimmen dagegen haben keinerlei Einfluss auf das Wahlergebnis. Nehmen wir also mal an, von 100 Wahlberechtigten gehen nur 56 wählen, dann werden beim Wahlergebnis nur diese 56 gezählt. Diejenige Partei, welche 56 Wählerstimmen auf sich vereint hat, bekommt dann alle Mandate, z.B. im Kreistag. Für die Hälfte der Mandate würden dann schon 28 Stimmen reichen.
Gehen aber alle 100 Wahlberechtigte wählen, dann braucht diese Partei 100 Wählerstimmen, um alle Mandate zu bekommen bzw. 50 für die Hälfte. Je weniger Bürger also wählen gehen, umso weniger Wählerstimmen braucht diese Partei, um die gleiche Anzahl Mandate zu bekommen. Gehen Sie also unbedingt zur Wahl! Es gibt genügend Wahlvorschläge anderer Parteien, von Wählergruppen oder Einzelbewerbern, welche Sie alternativ wählen können. Wählen Sie dadurch diejenigen Parteien konsequent ab, mit deren Politik Sie nicht einverstanden sind. Nutzen Sie Ihre Chance!